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Felix Dahn

Kurzbeschreibung
Felix Dahn (auch Ludwig Sophus; * 9. Februar 1834 in Hamburg; † 3. Januar 1912 in Breslau) war ein deutscher Professor für Rechtswissenschaften, Schriftsteller und Historiker.Felix Dahn war der Sohn des Schauspielers Friedrich Dahn und dessen...
Felix Dahn (auch Ludwig Sophus; * 9. Februar 1834 in Hamburg; † 3. Januar 1912 in Breslau) war ein deutscher Professor für Rechtswissenschaften, Schriftsteller und Historiker.Felix Dahn war der Sohn des Schauspielers Friedrich Dahn und dessen erster Ehefrau Constance Le Gaye; sein jüngerer Bruder war der Schauspieler Ludwig Dahn. Nach dem Gymnasialabschluss 1850 am Wilhelmsgymnasium München[1] begann er an der Universität München ein Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie, wechselte vorübergehend an die Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und promovierte, zurück in München, zum Dr. iur.. Nach seiner Habilitation lehrte er zunächst Deutsches Recht in München. 1863 wurde er außerordentlicher und 1865 ordentlicher Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und 1872 Ordinarius an der Albertus-Universität Königsberg. 1877/78 war er Rektor der Albertina. 1888 ging er schließlich an die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau. Dahn wandte sich in seinen Forschungen früh auch der Geschichtswissenschaft zu. Sein wissenschaftliches Hauptwerk Die Könige der Germanen erschien in 11 Bänden (1861–1909). Zudem gilt Dahn dank seiner Theodor Mommsen gewidmeten Monographie Prokopius von Cäsarea (1865) als der Begründer der modernen Prokop-Forschung. Seine Werke über die Geschichte der Spätantike und die Völkerwanderungszeit sind heute bekannter als die seiner früheren Königsberger Kollegen Wilhelm Drumann und Friedrich Wilhelm Schubert. Daneben veröffentlichte Dahn auch eine kaum überschaubare Fülle juristischer Fachliteratur, die von handels- bis zu völkerrechtlichen Themen reicht. Doch mit einer rein akademischen Karriere gab sich Felix Dahn nicht zufrieden. Bereits in den 1860er Jahren brachte er es auch zum Hausautor der Gartenlaube, der damals mit weitem Abstand auflagenstärksten deutschsprachigen Zeitschrift. In ihr veröffentlichte er über viele Jahre hinweg zahlreiche Gedichte. Ebenso war er Mitglied in dem auch politisch einflussreichen, unter der Ägide Emanuel Geibels stehenden Münchner Dichterkreis sowie in dessen Berliner Pendant Tunnel über der Spree. Politisch engagierte sich Dahn darüber hinaus als Mitglied des Alldeutschen Verbandes, der zu den geistigen Wegbereitern des Nationalsozialismus gehörte. Dahns Popularität gründete vor allem auf einem historischen Roman, der zu den gelehrten Professorenromanen zählt, die sich in den Gründerjahren des Deutschen Reiches außerordentlicher Beliebtheit erfreuten: Ein Kampf um Rom (1876). Darin schildert Dahn, nur bedingt den quellenmäßig verbürgten historischen Vorgängen entsprechend, dafür aber mit starken und vielfältigen Bezügen zum politischen Tagesgeschehen seiner Zeit, den Untergang des spätantiken Ostgotenreiches in Italien im Zeitraum vom Tod Theoderichs des Großen (526) bis zur Niederlage unter König Teja (552). Der Roman ist eines der einflussreichsten literarischen Werke des auf historische Sinnstiftung bedachten, germanenmythisch konnotierten nationalliberalen Gründerzeitnationalismus. Gleichzeitig finden sich in dem Werk aber auch schon dezidiert sozialdarwinistische Momente im Verbund mit völkischen Elementen. Der Roman blieb über Jahrzehnte eine beliebte Lektüre und wurde noch 1968 (mit Orson Welles als Justinian I.) aufwändig verfilmt. Teilweise zusammen mit seiner zweiten Frau Therese, einer Nichte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, verfasste er darüber hinaus eine Reihe voluminöser historischer Romane zur deutschen Frühgeschichte und Sammlungen von Sagen und mythologischen Erzählungen, die fast alle ebenfalls das Germanenthema variieren. In den 1880er und 1890er Jahren schrieb er eine umfangreiche Polemik in Vers und Prosa gegen die naturalistischen Schriftsteller, u.a. gegen Gerhart Hauptmann. Sein historisches Hauptwerk ist die Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker, erschienen zwischen 1880 und 1889 in vier Bänden. Darin schildert Dahn die Entwicklung der einzelnen Ethnien von ihren Anfängen bis zum Tode Karls des Großen. Zwischen 1882 und 1901 ließ Dahn in 13 Bänden Kleine Romane aus der Völkerwanderung, zwischen 1890 und 1895 ebenfalls in mehreren Bänden eine etwa dreitausendseitige Autobiografie folgen. Im Jahre 1909 schrieb er das für eine breite Öffentlichkeit gedachte Begleitheft zur Tausendneunhundertjahrfeier der Schlacht im Teutoburger Wald. In seinen letzten Lebensjahren engagierte er sich für den Bau des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig, dessen Einweihung im Jahre 1913 er allerdings nicht mehr miterlebte. Mit einem insgesamt ca. 30.000 bedruckte Seiten umfassenden Œuvre zählt Felix Dahn zu den produktivsten Autoren seines Jahrhunderts.

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