Jerry Cotton

Jerry Cotton
Jerry Cotton ist die im deutschsprachigen Raum kommerziell erfolgreichste Serie von Kriminalromanen. Sie werden der Trivialliteratur bzw. den so genannten Heftromanen zugerechnet. Erfinder der Serie ist Delfried Kaufmann. Die Gesamtauflage beträgt ca. 850 Millionen Exemplare; gleichzeitig dient Jerry Cotton als Verlagspseudonym, unter dessen vorgeblicher Autorenschaft die Serie erscheint. Die Heftserie erscheint im Bastei-Verlag und wird vor allem über Kioske und Zeitschriftenläden vertrieben. Nach einer Serie von acht Kinofilmen mit George Nader in den 1960er Jahren erschien 2010 eine Neuverfilmung. G-Man Jerry Cotton, geboren als Jeremias Cotton im fiktiven Harpersvillage, Connecticut, ausgebildet an der FBI-Akademie in Quantico, Virginia, ist New Yorker FBI-Agent und löst Straftaten im Umfeld des organisierten Verbrechens auf. Eine der wenigen deutschsprachigen Veröffentlichungen des FBI versichert, dass die fiktionale Figur Jerry Cotton kein tatsächlicher Mitarbeiter dieser Behörde sei. Das Aussehen von Jerry Cotton wird in den Romanen, die in der Ich-Form geschrieben sind, nur vage beschrieben, sodass sich jeder Leser sein eigenes Bild von ihm machen kann. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die Filme, in denen der US-amerikanische Schauspieler George Nader Cotton verkörperte, die Vorstellung, wie Jerry Cotton auszusehen habe, bis heute prägen. Des Weiteren wird in den älteren Romanen ab und zu von weiblichen Figuren eine Ähnlichkeit zu Nader betont. Charakterlich wird Cotton als „hart, aber herzlich“ beschrieben, besitzt Sinn für Humor und ist durchschnittlich intelligent. In Situationen, in denen es um das Leben Unschuldiger geht, ist er bereit sowohl das Leben des Gegners als auch sein eigenes zu opfern. Im Roman ...und nicht als die Wahrheit!, in dem Cotton wegen der Erschießung eines vermeintlich unbewaffneten Verdächtigen des Mordes angeklagt wird, sagt ein Psychologe aus, dass Cotton in Gefahrensituationen durchaus auch zu weit ginge, wenn es um das Leben von beispielsweise Geiseln gehe. Unbewaffnete Gangster hingegen werden von Cotton, wenn nötig, grundsätzlich waffenlos angegriffen. Cotton mag es überhaupt nicht, mit seinem vollen Vornamen Jeremias angesprochen zu werden, da er diesen als altmodisch ansieht. Phil Decker, sein bester Freund und Partner, nutzt dies gerne, um ihn ein wenig aufzuziehen.

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