Alexander Blok
Alexander Alexandrowitsch Blok (russisch Александр Александрович Блок, wiss. Transliteration Aleksandr Aleksandrovič Blok; * 16. Novemberjul./ 28. November 1880greg. in Sankt Petersburg; † 7. August 1921 in Petrograd) war ein Dichter der russischen Moderne. Er war neben Andrei Bely der wichtigste Vertreter der so genannten zweiten Generation der Symbolisten.
Alexander Blok wurde als Sohn eines Juraprofessors und einer literarischen Übersetzerin 1880 in Petersburg geboren. 1906 schloss er an der dortigen Universität sein Studium der Philologie und Rechtswissenschaften ab.
Bereits 1902 veröffentlichte er einen ersten Gedichtzyklus in der Zeitschrift Neuer Weg (Новый путь). Seine frühen Werke standen unter dem Einfluss der Romantischen Literatur, die ihm seit seiner Kindheit vertraut war, sowie der Philosophie Solowjows und dessen Begriff der Sophiologie. So beschrieb er seine Liebeserlebnisse in dem frühen Werk Verse von der Schönen Dame (Стихи о Прекрасной Даме, 1898-1904) auf poetisch-mystische Weise. Jedoch bereits in seinem zweiten Gedichtband (1904–1908) trat die mystische Einstellung in den Hintergrund; sie wurde abgelöst von besorgten und patriotisch-sozialkritischen Tönen.
Eine Italienreise im Frühjahr 1909 verschaffte Blok Abstand zu den Ereignissen des Russisch-Japanischen Krieges und den sozialen Problemen seines Landes, die er als Bürgersohn und Student sehr wohl wahrnahm. Sein 1909 bis 1916 entstandener Gedichtzyklus Schreckliche Welt spiegelt die inneren Konflikte zwischen Jenseitsillusionen, russischer Realität und privaten Problemen wider. Nach fast zwei Jahren schöpferischen Stillstands seit 1916 entstanden 1918 die Gedichte Zwölf (Двенадцать) und Skythen (Скифы).
Am 7. August 1921 starb Alexander Blok in seiner Wohnung an Unterernährung; er wurde drei Tage später im Familiengrab auf dem Smolensker Friedhof beigesetzt. 1944 wurden die sterblichen Überreste auf den Wolkowo-Friedhof überführt.