Wassili Aksjonow

Wassili Aksjonow
Wassili Pawlowitsch Aksjonow (russisch Василий Павлович Аксёнов; * 20. August 1932 in Kasan; † 6. Juli 2009 in Moskau) war ein russischer Schriftsteller. Er begann seine Laufbahn in der Sowjetunion und musste später in die USA emigrieren.Aksjonows Mutter war Jewgenija Ginsburg, die 18 Jahre ihres Lebens in stalinistischen Lagern und in der Verbannung verbrachte. Ihre Geschichte schilderte sie in ihren 1967 erschienenen Memoiren Krutoi marschrut. Ab dem 16. Lebensjahr lebte Aksjonow bei der Mutter in Magadan. Später studierte er Medizin in Leningrad. 1958 übersiedelte er nach Moskau. Von 1956 bis 1960 arbeitete er als Arzt, hatte jedoch schon während des Studiums begonnen, Skizzen und Erzählungen zu schreiben. Seine ersten Erzählungen veröffentlichte er in den 60er Jahren und war vor allem bei jungen Lesern bald sehr beliebt. 1979 geriet er wegen seiner Mitarbeit am Untergrund-Literaturalmanach Metropol gemeinsam mit Andrei Bitow, Fasil Iskander, Wiktor Jerofejew und Jewgeni Popow unter Druck. 1980 folgte Aksjonow der Einladung einer amerikanischen Universität und nahm seinen ständigen Wohnsitz in den Vereinigten Staaten, wo er seine schriftstellerische Tätigkeit fortsetzte. Bis 2003 lehrte er als Professor für Russisch an der George Mason University in Fairfax (Virginia). Seinen Ruhestand verbrachte er in Frankreich.Erste Erzählungen Aksjonows erschienen in der Zeitschrift Junost, deren Redaktionskollegium er angehörte. In seinen Werken verarbeitete Aksjonow die Erfahrungen seiner Familie in der Stalin-Zeit. Die im politischen und geistigen Leben der UdSSR einsetzende Tauwetterperiode der 1960er-Jahre erlaubte es ihm, sich dieses Themas anzunehmen. Im englischsprachigen Westen wurde Aksjonow mit „The Burn“ (russisch: „Ожог“, 1975; deutsch: „Gebrannt“, 1986) und der Trilogie „Generations of Winter“ (russisch: Московская сага, 1989–1993) bekannt, in denen er sich mit dem Tabuthema der stalinistischen Verfolgungen auseinandersetzt. „Generations of Winter“ erzählt die Geschichte der Arztfamilie Gradow in den Jahren 1925–1953. Der Roman wurde in Russland 2004 als mehrteilige Fernsehserie aufwändig verfilmt. Für seinen 2004 erschienenen Roman „Voltarianer und Voltarianerinnen“ erhielt Aksjonow den mit 15.000 US-Dollar dotierten Literaturpreis Booker – Offenes Russland. Aksjonows Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Verfilmungen seiner Bücher entstanden in Russland und Frankreich. Außerdem schrieb er Theaterstücke.

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