Umberto Umberto Eco

Umberto Umberto Eco
Umberto Eco ( 5. Januar 1932 in Alessandria, Piemont) ist ein italienischer Schriftsteller, Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler und wohl der bekannteste zeitgenössische Semiotiker. Durch seine Romane, allen voran Der Name der Rose, wurde er weltberühmt. Seine Kindheit und Jugend verbrachte Eco als Sohn einer kleinbürgerlichen Familie – der Vater Giulio Eco war Buchhalter – in der südpiemontesischen Provinzhauptstadt Alessandria und deren Umgebung, die ihn stark geprägt haben. Über die Stadt und die Landschaft, den Charakter und die Grundstimmung der dort lebenden Menschen sowie den Alltag in den dreißiger und frühen vierziger Jahren unter dem Regime des italienischen Faschismus hat sich Eco an verschiedenen Stellen direkt oder indirekt ausgelassen, so z. B. unverhüllt autobiographisch in dem Text „Das Wunder von San Baudolino“ (am Ende des Bandes Wie man mit einem Lachs verreist) und in diversen „Streichholzbriefen“, aber auch literarisch eingekleidet in den Romanen Das Foucaultsche Pendel (wo u. a. die Zeit des Partisanenkrieges 1944–45 mit konkreten Situationen aus dem Leben des jungen Eco erzählt wird), Die Insel des vorigen Tages und Baudolino (deren Protagonisten beide aus der Gegend von Alessandria stammen, der eine im barocken 17. Jahrhundert und der andere im mittelalterlichen 12. Jahrhundert, wo er u. a. die Gründung der Stadt im Jahre 1168 miterlebt), und besonders ausführlich in seinem fünften Roman, Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana, worin die Kindheits- und Jugendjahre Ecos geschildert werden. Eine prägende Rolle spielen dabei immer auch die Erfahrungen, die der 12- bis 13-jährige Eco in einem kleinen Bergdorf im südlichen Piemont gemacht hat, wo seine Familie 1943–1945 Schutz vor den Bombardierungen suchte und er im letzten Kriegsjahr die Kämpfe zwischen Partisanen und Faschisten aus der Nähe miterlebte. 1948 begann Eco – entgegen dem Wunsch seines Vaters, der ihn zu einer Karriere als Rechtsanwalt drängte – ein Studium der Philosophie und Literaturgeschichte an der Universität Turin, das er 1954 bei Luigi Pareyson mit einer Dissertation über die Ästhetik bei Thomas von Aquin abschloss. Danach ging er zu dem damals noch ganz jungen italienischen Fernsehen (RAI) in Mailand, wo er ein Kulturprogramm aufzubauen versuchte. 1956 erschien sein erstes Buch, eine erweiterte Fassung seiner Dissertation unter dem Titel Il problema estetico in San Tommaso („Das ästhetische Problem beim heiligen Thomas“). Drei Jahre später verließ Eco das Fernsehen und wurde Sachbuchlektor in dem Mailänder Verlag Bompiani, für den er bis 1975 tätig blieb (und in dem seither fast alle seine Bücher erschienen sind). Zugleich war er im Umfeld des Gruppo 63 aktiv, einer der literarischen Bewegung der Neoavanguardia zugerechneten Gruppierung. Mit dem 1962 erschienenen Buch Opera aperta (deutsch Das offene Kunstwerk, 1973) wurde er schlagartig als brillanter Kulturtheoretiker bekannt, der 1963 seine akademische Karriere als Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation am Polytechnikum in Mailand begann, um sie über eine Zwischenstation an der Universität in Florenz schließlich an der ältesten Universität Europas in Bologna zu beenden. Sein schon 1968 (deutsch 1973) erschienenes Buch Einführung in die Semiotik gilt bis heute auch international als Standardwerk. 1975 erhielt er eine ordentliche Professur für Semiotik mit Lehrstuhl an der Universität Bologna. Seit 1999 leitete er die dortige Scuola Superiore di Studi Umanistici. Im Oktober 2007 zog er sich aus der aktiven Lehrtätigkeit zurück und ist seit 2008 Professor emeritus der Universität Bologna. Eco erfuhr zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen sowohl gesellschaftlicher wie akademischer Art, darunter allein (bis 2010) von 37 Universitäten weltweit die Ehrendoktorwürde - in Deutschland von der FU Berlin 1998 - und die Mitgliedschaft des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (1999) sowie das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2009). Seit 1962 ist er mit Renate Ramge verheiratet, einer deutschen, in Frankfurt am Main geborenen Expertin für Museums- und Kunstdidaktik, mit der er einen Sohn und eine Tochter hat.

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